Heute beginnt die erste Bohrung des Geothermieprojektes Haute-Sorne, nachdem alle erforderlichen Genehmigungen erteilt wurden. Bis September wird eine Tiefe von etwa 4000 Metern erreicht. Diese Bohrung ist Teil der ersten Phase des Pilotprojekts. Sie wird wichtige Informationen für die Fortsetzung des Projekts und für die Realisierung zukünftiger geothermischer Kraftwerke in der Schweiz liefern.
Nach einer umfassenden Überprüfung des Bohrvorhabens durch die jurassischen Behörden und mit Einbezug externer Experten hat Geo-Energie Jura AG grünes Licht vom Kanton Jura für den Start der ersten Explorationsbohrung bekommen. Das Projekt unterliegt einer Umweltüberwachung, um den Schutz von Wasser, Luft und Artenvielfalt zu gewährleisten. Zudem hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich lokal sein Messnetz verdichtet und stellt damit eine unabhängige, seismische Grundüberwachung bereit.
Die Explorationsbohrung wird heute gestartet und dauert ungefähr bis September. Diese Bohrung wird massgeblich zur Erkundung des tiefen Untergrundes beitragen, da sie im Schweizer Jurabogen die
erste Bohrung zwischen Genf und Basel ist, die vollständig die Sedimente durchdringt und tief in das kristalline Grundgebirge abgeteuft wird. Spürbare Beben können während dem Bohren praktisch
ausgeschlossen werden. Trotzdem wird die Bohrphase intensiv mit einem seismischen Netzwerk überwacht.
«In den letzten drei Jahren wurden in den USA grosse Fortschritte in der Bohrtechnik für das Bohren in harten Gesteinen wie Granit gemacht. Diese Technologieentwicklungen werden auch in
Haute-Sorne zur Anwendung kommen», sagt Peter Meier, CEO Geo-Energie Suisse.
Nach einer detaillierten Auswertung der bei der Bohrung gewonnenen geologischen Daten sind Stimulationstests im ersten Quartal 2025 geplant. Die Resultate der Tests werden massgeblich zur
Entscheidung beitragen, ob die zweite Phase des Projektes wie geplant umgesetzt werden kann.
Geo-Energie Suisse und Jura freuen sich über diesen entscheidenden Schritt, der innovative Zukunftsaussichten für eine nachhaltige Energieversorgung in der Schweiz eröffnet.
Lärmschutz, Sicherheit, Informationspavillon
Obwohl die Arbeiten rund um die Uhr laufen, können die gesetzlichen Lärmschutznormen eingehalten werden. Zum Schutz der nächstgelegenen Anwohner wurde eine Lärmschutzwand errichtet. In Abstimmung
mit den Behörden und Rettungsdiensten liegt ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept vor, das eine effiziente und schnelle Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse ermöglicht. Angesichts des grossen
technischen Know-hows der Bohrfirma sind solche höchst unwahrscheinlich.
Der zentrale Bereich der Baustelle ist nicht zugänglich. Bald kann die Öffentlichkeit diese einzigartige Baustelle von einer Aussichtsterrasse über einem Informationspavillon aus beobachten oder
sich über eine Webcam die laufenden Arbeiten in Echtzeit ansehen.